Archiv für den Monat: Februar 2015

Demokratisierungsprojekt – Bericht

Bericht über den Aufenthalt in Kairo und Alexandria

20 motivierte Menschen zwischen 16 und 47 Jahren wagten sich auf ein einmaliges Abenteuer. Die Gruppe aus dem Großraum Stuttgart und Böblingen bestand nicht aus irgendwelchen „normalen“ Menschen sondern sogenannte „Multiplikatoren“. Sie übernehmen in den unterschiedlichsten Bereichen ehrenamtliche Aufgaben und können somit das Erlebte in ihre Vereine, Schulen und Organisationen weitertragen . Dazu kommen die Freunde, Familien und Bekannte, die schon viel während diesem Projekt erfahren haben.

Am Anfang haben die Teilnehmer ein Motivationsschreiben erstellt und sich um die heiß begehrten Plätze beworben. So waren neben einer aktiven SPD-Ortschaftsrätin, ein Schülersprecher einer Realschule, eine FSJlerin und der Vorsitzende des Stadtjugendrings, Ausbildungssprecherin, Leitungsteamerin aus dem Waldheim Tannenberg und viele andere mit von der Partie. Zusammen mit einem 5-köpfigen Leitungsteam erlebten wir den Alltag von jungen Menschen, und ihre Motivation sich für das „Neue Ägypten“ einzusetzen.

Dabei hat unsere Partnerorganisation LIFEMAKERS wirklich großartige Arbeit geleistet, das Programm war besser als wir es je von einer
europäischen Organisation erlebt hatten. Wir durften einen Einblick bekommen in Sozialprojekte in kleinen Dörfern über Gespräche mit den unterschiedlichsten Parteien im Parlament bis hin zu neuen und jungen Medien. Dabei stand aber auch das persönliche Kennenlernen und die Diskussionen untereinander im Mittelpunkt.

Kontakt haben wir unseren Unterstützern in der Abteilung Außenbeziehungen in Stuttgart zu verdanken. Ohne die gute, vernetzte Arbeit in Stuttgart hätten wir die Möglichkeit nicht gehabt einen solch kompetenten Partner zu finden.

Die ersten zwei Tage unserer Reise waren zum akklimatisieren angedacht und zur Einstellung auf die neue Kultur, das Land und die gewaltige Geschichte. So waren wir an den Pyramiden, konnten der Sphinx (ja – wir haben gelernt, dass die Ägypter der Sphinx und nicht die Sphinx sagen) sehen, haben viel über die Geschichte des Landes im Ägyptischen Museum gelernt, wir sind auf dem Nil in einer
Felluka gefahren und haben Kairo bei Nacht auf dem Kairo-Tower bewundern dürfen. Neben den vielen inhaltlichen Schwerpunkten stand auch der menschliche Schwerpunkt im Mittelpunkt. In den ersten beiden Tagen unternahmen wir viele Gruppen-Findungs-Spiele, stellten uns gegenseitig unsere Träume und Erwartungen vor. Die nächsten vier Tagen wurden in den Kleingruppen verbracht und enthielten die inhaltliche Arbeit am Thema „Austausch von Demokratiewerten“. Jede Kleingruppe hatte ihr eigenes Programm, welches von LIFEMAKERS zusammen gestellt wurde. Die Gruppen bestanden jeweils aus vier jungen Menschen aus Ägypten und vier Deutschen, einen Dolmetscher und einem Teamleiter (Kameramann oder Fotograf oder Dramaturgin).

Unserem ägyptischen Partner war es dabei wichtig, dass jede Gruppe ein Projekt von LIFEMAKERS selbst kennenlernt. Die Organisation hat
über 15.000 ehrenamtliche Mitarbeiter in unterschiedlichen Bereichen. Sei es im Alphabetisierungskurs, bei Life Guardians (Sucht
und Drogenberatung bei Jugendlichen) oder den Mikro-Krediten. LIFEMAKERS ist wirklich eine große Hoffnung für das eigene
Land.

Das Film-Team war während der Kleingruppen-Arbeit im Parlament und durfte dort zwei Parteien interviewen und bei einer Frau, die durch
LIFEMAKERS eine zweite Chance bekommen hat. Durch einen Mikro-Kredit konnte sie einen kleinen Laden aufbauen und so ihre Tochter ernähren, die nun zur Schule gehen kann.

Das Foto-Team stellte Szenen nach, die die Revolution thematisieren. Hauptsächlich hielten sie sich in der Gegend um den
Tahrir-Platz auf. Die Gruppe wurde nach Benha, einer kleinen Stadt neben Kairo, gefahren und durfte zwei Familien besuchen, die
durch die Hilfe von LIFEMAKERS einen Webstuhl zur Verfügung haben und nun ihre Kinder wieder in die Schule schicken können. In Ägypten ist die Situation leider häufig so, dass die Kinder mithelfen müssen die Familie zu ernähren. So bleibt ihnen nicht die Chance in die Schule zu gehen.

Außerdem durfte das Foto-Team an einem Kurs zum Alphabetisieren teilnehmen und konnte miterleben wie ca. 10 Erwachsene ihr Zertifikat zur erfolgreichen Teilnahme des Kurses überreicht bekamen.

Das Lyrik-Team besuchte die Grabstelle von Safia Zaghloul und eine Statue mit dem Namen “ Mutterland“. Sie waren bei einer alleinerziehenden Witwe, die aus Überzeugung immernoch Burka trägt. Diese Frau berichtete aus ihrem Leben, was die Mädchengruppe sehr beeindruckte. Zudem hatte die Gruppe noch die Möglichkeit mit Bothaina Kamel zu sprechen. Die Frau ist die einzige weibliche Präsidentschaftskandidatin von Ägypten.

Am Freitag besuchte die gesamte Gruppe eine Moschee und nahm an den Freitagsgebeten teil. Danach empfingen uns die Schwester Boromäer,
eine Ordensgemeinschaft, die seit dem 19. Jahrhundert in Ägypten weilt. In Kario unterhalten die Schwestern eine Ambulanz und einen
deutschen Kindergarten. In die Ambulanz kommen Menschen, die sich einen normalen Arzt nicht leisten können. Hier können sie sich gegen einen kleinen Obulus untersuchen lassen und bekommen Salben mit nach Hause um ihre Wunden entsprechend versorgen zu können.

Danach ging es mit einem freiwilligen Teil der Gruppe nach Mokatam. Dieser Stadtteil oben auf den Bergen ist sehr schön gelegen und ist
bekannt durch seine Müllstadt. Hier leben Menschen von Müll, den sie aus der Stadt Kairo sammeln, trennen diesen und verkaufen ihn
wieder weiter an Unternehmen. Hier im Herzen der Müllstadt hat eine Mutter Teresa einen Kinderhort und ein Altenheim aufgebaut. Das Altenheim war für die Teilnehmer sehr erschreckend – in einem großen Raum lagen ca. 20 alte Menschen, die meisten zusammen gekauert und konnten sich nicht bewegen.

Am Sonntag reiste die Gruppe von Kairo nach Alexandria an die Küste. Die Fahrt unterbrache wir mitten in der Wüste bei einem Museum über den 2. Weltkrieg. Das Museum klärte die Teilnehmer über die Schlachten in der Wüste Nordafrikas auf, die Kämpfe waren zwischen Italien, Frankreich, England und Deutschland.

Die Tage in Alexandria waren den persönlichen Gesprächen und der Gruppe überlassen. Zum einen konnten dort die Projekte fertiggestellt werden, die in der Deutschen Evangelischen Oberschule (DEO) präsentiert werden sollten, zum anderen war Raum für Gruppenspiele, beispielsweise im Mntazah Garten, für Gespräche über Religion, Glauben, Revolution und Demokratie. Für einen freiwilligen Teil wurden aber auch touristische Ziele wie die Bibliothek, und die Zitadelle angeboten.

Den Hauptpunkt unserer Reise bildete die Präsentation der Ereignisse aus den drei Projektgruppen in der DEO. Bei unserem Vortrag
waren Vertreter der Deutschen Botschaft, des Vorstandes von LIFEMAKERS, des Gouverneurs von Kairo und des DAAD.(Deutscher Aktademischer Austauschdienst).

Am letzten Tag kochten die Deutschen Kartoffelsalat und Kässpätzle für die Ägypter und wir ließen den letzten Tag gemütlich im Hauptquartier der LIFEMKAERS ausklingen.

Der Abschied fiel sehr schwer und bei der letzten Feedback-Runde wurde deutlich, dass jeder Teilnehmer sich auf das Wiedersehen in
Deutschland freut.

Demokratisierungsprojekt – Programm

Demokratisierungsprojekt mit Ägypten

Islamische Demokratiebewegung im Austausch mit dem traditionellen Demokratieverständniss in klassisch christlichen Ländern

Besuch in Kairo mit zwölf deutschen Jugendlichen von 01. – 13.April 2013 .

31.März:
Anreise Frankfurt 15.10 Uhr – Kairo 19.10 Uhr mit Egypt Air

Abends folgt das erste Kennenlernen der ägyptischen und deutschen Jugendlichen in einer kleinen Runde und Vorstellung der nächsten
Projekttage.

1. April:
Kennenlernen der Stadt mit der deutschen Gruppe durch ein kleines Stadtspiel unter
dem Motto: Was sehe ich? Was ist mir fremd? Was finde ich toll?

2. April:
Besichtigung eines Eine Welt Projektes. (Kontakte stehen über Yalla e. V. und die Stadt Stuttgart zu Verfügung).

3. – 6. April:
Bildung von drei Kleingruppen mit jeweils vier Deutschen und vier ägyptischen Jugendliche. In jeder Gruppe ist ein ägyptischer Student, der in Stuttgart studiert, als Übersetzer. (Bei den Übersetzern handelt es sich um Ägyptischer die in Deutschland leben. Durch
Ihren Dienst als Übersetzer werden sie „indirekt“ in dieses Projekt integriert. Das daraus gewonnene Interesse kann zu
Beteiligungen im Demokratie-Austausch führen).

Der Ablauf der nächsten Tage geschieht in den festen Kleingruppen. Gemeinsame Abendessen dienen dabei das Erlebte zu verarbeiten und
dienen dem Austausch außerhalb der Kleingruppen.

Gruppe1 ist das Foto-Team. Ziel ist es die verschiedenen und wichtigen Plätze der Demokratie festzuhalten. Hierzu sollen die Ägypter die deutschen Jugendlichen durch Kairo führen. Begleitet werden sie von einem Fotografen.

Gruppe 2 ist das Interview-Team. Diese sollen unterschiedlichste Menschen zum Thema Demokratie interviewen. Begleitet werden sie von einem Kameramann.

Gruppe 3 ist das Lyrik-Team. Diese Gruppe soll nur weiblich sein. Die Aufgabe wird sein mit Frauen über Gleichberechtigung zu reden und daraus lyrische Texte zu gestalten. Begleitet werden sie dabei von einer Dramaturgin.

Da das Thema des Projektes nicht nur die Demokratieförderung ist, sondern auch ein interreligiöser Dialog statt finden soll, ist
freitags ein Besuch der Al Hasan Moschee verbunden mit einem Gebet und einem anschließendem Gespräch zum Thema Religionsfreiheit und Demokratie geplant.

Am Sonntag wird jede Gruppe an einem koptischen Gottesdienst am Tharir Platz – dort wo auch die verletzen Demonstranten versorgt wurden – teilnehmen und danach mit den Menschen ins Gespräch kommen wieder zum Thema Demokratie und Religionsfreiheit. Hier ergeben sich eventuell Unterschiedliche Meinungen, die anschließen von den Jugendlichen analysiert werden können.

7.April:
Fahrt mit dem Zug nach Alexandria. Dort wohnen wir einem Lifemakers Zentrum und führen auch die eine oder andere Aktion mit den Jugendliche in Alexandria durch.

8. April:
Zusammenfassung der Ergebnisse und Erlebnisse sowie Feedback in Kleingruppen.

Die Ergebnisse werden anschließend den anderen Gruppen vorgestellt. Die festgehaltene Ergebnisse werden dann, für jeden zugänglich,
auf einer Homepage geladen. Über die Homepage ist auch weiterhin ein Austausch der Jugendlichen möglich.

9. April:
Auswertung und Ausblick: Es sollen Möglichkeiten geschaffen werden, wie die deutschen und ägyptischen Jugendlichen ihre Erfahrungen
weitergeben können.

Am Schluss werden ägyptisch – deutsche Tandems gebildet, die dann die letzten Tage unabhängig voneinander reisen können. Dabei kann/ soll es zur Vertiefung der entstanden Kontakte kommen und auch Raum zur „Eigendynamik“ geschaffen werden.

10. April:
Fahrt zurück nach Kairo und „Tandemerlebnisse“.

11. April:
Präsentation der Ergebnisse in der Evangelischen Oberschule Kairo mit vielen Funktionsträgern um 11 Uhr.

12.April:
Verabschiedung

13. April:
Rückreise Kairo 9.45 Uhr – Frankfurt 14.10 Uhr

Die kleine Pyramide

Wir unterstützen die „Kleine Pyramide e.V.“ in Luxor

Auf geht’s – Yalla e.V. möchte die Zukunft und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in einer Behinderteneinrichtung durch nachhaltige Unterstützung und Weiterbildung verbessern.

Durch Sachspenden, eine Patenschaft und durch finanzielle Unterstützung beim Bau eines neuen Behindertenzentrums und beim Kauf eines Transportbuses beteiligt sich unser Verein bei der „Kleinen Pyramide„.

Rundbrief des Vereins / April 2014

Borken, im April 2014

Liebe treue Freunde des Hilfsfonds Schwester Maria,
wie gewohnt erhalten Sie zu Ostern neue Informationen aus unseren Projekten in Ägypten. Unser Projektleiter Sebastian Drabinski und Msgr. Joachim Schroedel haben wieder hervorragende Arbeit geleistet und uns folgenden Bericht geschickt.

Liebe Freundinnen und Freunde des Hilfsfonds, liebe Schwestern und Brüder,
Mit einer schlimmen und traurigen Nachricht muss ich diesen Osterbrief beginnen. In der Nacht vom 13. zum 14. Januar diesen Jahres kamen bei einem Verkehrsunfall die Mutter und die Frau unseres langjährigen Kooperative-Vorsitzenden, Herrn Nabil Izhak, ums Leben. Seine drei Kinder überlebten zum Teil schwer verletzt, ebenso wie der Fahrer des Kleinbusses der Kooperative. Unter großer Anteilnahme wurden beide Frauen am 14. Januar zu Grabe getragen. Aus Moytamadeia waren Direktor Moody und fast alle Lehrer unserer Schule, viele Angestellte und Angehörige der Kooperative und natürlich Sebastian Drabinski und ich beim Trauergottesdienst dabei.

Sie können sich vorstellen, was dieser Verlust für Nabil bedeutet! Ich kannte Miriam, seine Frau, doch schon seit deren Hochzeit. Sie war Nabil eine treue und liebevolle Ehefrau und natürlich sorgende Mutter für die zwei kleinen Mädchen und den Buben. In Ras Sudr, unserer „Außenstelle“ im Sinai, führte sie die Bücher immer ganz vorbildlich und war Nabil mehr als eine Stütze in der alltäglichen Arbeit, die es in einem so großen Camp zu tun gibt. Und wer seine Mutter schon verloren hat weiß, was das bedeutet.

Die ersten Wochen nach dem Unglück waren für Nabil ein Alptraum. Seine Familie kümmerte sich zwar rührend, aber niemand kann den Verlust ersetzen. Inzwischen geht es Nabil etwas besser, er kommt jedenfalls auch wieder nach Moytamadeia, Sebastian und ich versuchen, ihn zu motivieren und zu ermutigen. Ich bitte Sie um ein Gebet für die Verstorbenen und für Nabil.

Natürlich ist es jetzt auch für den Vater und seine drei Kinder finanziell eng geworden. Mirijam war auch bezahlte Kraft, jetzt musste Nabil besonders für mehrere Operationen seines Sohnes und einen langen Krankenhausaufenthalt sowie für die Doppelbeerdigung zahlen. Der Hilfsfonds versucht, ihm finanziell unter die Arme zu greifen – so bitte ich Sie an dieser Stelle auch um eine finanzielle Hilfe!

In die Trauer mischte sich aber wenige Wochen nach dem Unfall auch Positives. Darüber berichte ich gern.

Seit langen Jahren versuchten wir, ein direkt an die Schule anschließendes Grundstück zu erwerben. Nun endlich ist es, durch einige größere private und institutionelle Spenden und natürlich durch einen erheblichen Beitrag des Hilfsfonds gelungen! Die Schule hat nun etwa 300 qm mehr Fläche, und das bedeutet, wir können zum nächsten Schuljahr etwa 100-150 Kinder mehr aufnehmen! Darüber hinaus soll das Areal auch für den Schulsport genutzt werden, welcher aktuell aufgrund fehlender Flächen nicht angeboten werden kann.

In der immer chaotischer werdenden Situation Ägyptens ist BILDUNG nach wie vor und eigentlich dringender denn je! Der Sturz Mursis brachte zwar fast ganz Ägypten eine kurze Phase des Aufatmens, als wenn man von einer Riesenlast befreit wäre – aber viel geändert hat sich seit Anfang Juli 2013 leider nicht. Die „Übergangsregierung“ blieb weitgehend untätig, die Armut nimmt weiter zu. Täglich gibt es inzwischen stundenlange Stromausfälle, die Kosten für Nahrungsmittel steigen und somit auch die Zahl derer, die buchstäblich hungern müssen!

Und die medizinische Versorgung wird auch immer schlechter. Daher haben wir uns entschlossen, die Erste-Hilfe-Station der Schule zu renovieren und sie perspektivisch in eine kleine Klinik umzuwandeln bzw. zu erweitern. Die Bauarbeiten sind schon in vollem Gange und wohl noch vor den Sommerferien werden wir sie einweihen können. Es fehlt noch Geld für einiges Mobiliar, wie zum Beispiel für 2 Liegen, einen Medikamentenschrank und einen Kühlschrank. Herzlichen Dank sage ich jetzt schon allen, die einen Beitrag leisten. Schwester Maria war die medizinische Versorgung und die Erziehung zur Hygiene immer ein wichtiges Anliegen.

Und natürlich war und ist ein Anliegen von Moytamadeia, junge Frauen auszubilden und ihnen besonders auch eine Arbeit beizubringen, die sie etwas selbständiger machen kann – die Nähschule. Sebastian Drabinski hat mit Madam Salwa und den älteren Nähfrauen an der „Produktpalette“ gearbeitet und inzwischen werden neben den bekannten bestickten Tischdecken oder Wandbehängen und Kissenbezügen auch unterschiedliche kleine und große Taschen, ja sogar Hüllen für Mobiltelephone und ähnliches hergestellt. In den vergangenen Monaten konnten wir Einiges davon auch nach Deutschland bringen. Dr. Christoph und Dr. Stephan Unkrig werden Ihnen gerne auch etwas davon zukommen lassen. Bitte zögern sie nicht, anzurufen oder zu schreiben. Mit dem Kauf der Dinge unterstützen sie aktiv die Arbeit der Frauen und helfen mit, dass das neue Ägypten auch in die richtige Richtung gehen kann.

Anfertigungen und Sonderbestellungen sind ebenfalls möglich. Hier ist es zumeist der „lokale Markt“ in Ägypten, den die Nähschule auf diese Weise bedienen kann. Neuestes Werk: Mückennetze, die man über die Betten hängen kann – hier in Ägypten derzeit qualitativ unschlagbar!

Von der Nähschule führt der Blick auf deren Gründerin, Sr. Maria Grabis, die im Pelizaeus-Heim in Alexandria bei den Deutschen Borromäerinnen ihr gutes neues Heim gefunden hat. Ihr liebes Lächeln hat sie immer noch, physisch und psychisch geht es ihr gut – wenn auch das Alter die Spuren zeigt; wenn sie nicht genau weiß, wer vor ihr steht, sagt man ihr es eben wieder – und ein Strahlen geht über Ihr Gesicht. Sebastian und ich besuchen Sr. Maria wenn es irgend geht monatlich in Alexandria. Sie ist wirklich bei den Schwestern gut aufgehoben, Priester bringen ihr häufig die Kommunion, und wenn ich ihr auf Deutsch die
Kommunion reiche sagt sie aus vollem Herzen: „Herr, ich bin nicht würdig…“.

Inzwischen sind wir im Jahr 4 nach der „Revolution“ angekommen. Ende Mai sollen Präsidentschaftswahlen sein. Obwohl der Hauptkandidat, der ehemalige General El-Sisi, sicher von der Mehrheit der Ägypter zum Präsidenten gewählt werden wird – die Befürchtungen, dass Ägypten zum „System Mubarak“ zurückkehrt sind zum Teil heftig und leider gibt es auch von staatlicher Seite keine überzeugenden Schritte in Richtung einer demokratischen Entwicklung. Das eben verunsichert viele junge, besonders auch intellektuelle Ägypter, die sich vom 25. Januar 2011 eine andere Entwicklung erhofft hatten.

Die Situation ist also keineswegs rosig, und El-Sisi hat schon erklärt, auch er könne keine Wunder vollbringen. Ägypten ist auf Hilfe von außen dringend angewiesen.

In unserem bescheidenen Moytamadeia geht die Arbeit dennoch recht optimistisch weiter. Auch wenn wir etwas langsamer treten müssen, denn oftmals gilt es auch, ganz einfach direkt Hilfe zu leisten. Da müssen Baumaßnahmen oder Renovierungen leider etwas verschoben werden.

In wenigen Tagen feiert die Christenheit Ostern. Wir hier in Ägypten in diesem Jahr auch alle zusammen; der koptische und der westliche Kalender hat das Osterfest am selben Sonntag. So wünschen wir Ihnen die Erfahrung der Auferstehung auch aus der eigenen Not und Sündhaftigkeit. Und uns hier in Ägypten wünschen wir, dass der hoffnungsvolle Blick in eine bessere Zukunft nicht verdunkelt wird, sondern, dass das strahlende Licht des Ostermorgens auch unsere Hoffnung weiter trägt und erhellt!

Im Namen von Sebastian Drabinski, der sich über Besuch immer wieder freut, und mit meinem Segen zum Osterfest 2014,

Ihr Msgr. Joachim Schroedel

Der Vorstand des Hilfsfonds wird weiter die Arbeit in Kairo unterstützen wo es nur geht. Wir sind wie immer auf Ihre Hilfe angewiesen. Damit uns Ihre Unterstützung auch sicher erreicht haben wir im Briefkopf unsere IBAN mit angegeben. Unsere Konto-Nr. ist weiter unverändert gültig. Ab dem nächsten Informationsbrief liegen neue Überweisungsträger bei. Bis dahin können Sie auch weiter die bestehenden verwenden.

Wie von Msgr. Schroedel schon erwähnt schicken wir Ihnen gerne auf Anfrage Informationen zu den Produkten der Nähwerkstatt zu. Diese eignen sich ideal, um an Aktionstagen Anschauungsmaterial direkt aus Moytamadea zu präsentieren und auch zu verkaufen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Spendern und wünschen Ihnen, Ihren Familien und Freunden Gottes Segen und ein frohes Osterfest.

Ihr
Dr. Stephan Unkrig
(1. Vorsitzender)

Projektkontakt

Der Ursprung von YALLA e.V. geht auf die Zusammenarbeit und Unterstützung des Hilfsfond Schwester Maria – Kairo e.V. zurück (siehe auch Über uns).

SISTER

HILFSFONDS SCHWESTER MARIA – Kairo e.V.
Sitz: 57518 Alsdorf, Schutzbacher Weg 31

Geschäftsstelle:
46325 Borken, Pelzeresch 1 E
Tel: 02861-603300 Fax: 02861-603301
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